Arbeitskonflikt im Hamburger Hafen: Proteste dauern an

5. 9. 2024

Hamburg, 5. September 2024 – Im Hamburger Hafen sind in den letzten Tagen erneut Arbeitsproteste ausgebrochen, die einen der größten europäischen Seehubs lahmlegen. Die Streiks, organisiert von der Gewerkschaft Verdi, begannen am Dienstagmorgen und dauern bis heute an. Die Demonstrationen, die den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen sollen, zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Hafenangestellten zu verbessern.

Der Streik begann am Dienstagmorgen um 6:30 Uhr, als die Arbeiter ihre Arbeit an verschiedenen Stellen im Hafen unterbrachen und dezentrale Protestgruppen bildeten. Es wird erwartet, dass sich die Proteste heute in die Innenstadt verlagern, wo eine große Demonstration stattfinden wird. „Wir wollen auf diese Weise den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und bessere Arbeitsbedingungen für unsere Mitglieder erreichen“, sagte ein Verdi-Sprecher.

Streit um Elbvertiefung und Zusammenarbeit mit Eurogate

Ein weiterer Streitpunkt ist der langwierige Rechtsstreit um die Vertiefung der Elbe (bekannt als Elbvertiefung), die den Zugang für größere Containerschiffe ermöglichen soll. Laut Angela Titzrath, Geschäftsführerin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), hat dieser Streit die internationale Stellung des Hafens beschädigt. „Während wir uns in Rechtsstreitigkeiten befanden, haben Wettbewerber wie Rotterdam und Antwerpen ihre Beziehungen zu Reedereien gestärkt“, sagte Titzrath.

HHLA hat kürzlich auch angekündigt, dass sie Gespräche mit dem konkurrierenden Betreiber Eurogate über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Containerterminals aufgenommen hat. „Wir hoffen, eine ähnliche Zusammenarbeit wie die Hanse mit ihren Mitgliedsstädten zu erreichen und eine starke Allianz entlang der Nordsee-Küsten zu schaffen“, fügte Titzrath hinzu.

MSC tritt in den Hamburger Hafen ein

Eine weitere bedeutende Neuigkeit ist der geplante Eintritt der weltweit größten Reederei MSC in den Hamburger Hafen. Obwohl der Hamburger Senat diesen Deal noch in dieser Woche genehmigen sollte, versucht die Opposition, den gesamten Prozess zu verlangsamen. Der Eintritt von MSC könnte die Zukunft des Hafens und seine Fähigkeit, mit anderen europäischen Häfen zu konkurrieren, erheblich beeinflussen.

Weitere Proteste in Bremerhaven

Die Streiks beschränken sich nicht nur auf Hamburg. Ähnliche Proteste sind auch in der nahegelegenen Stadt Bremerhaven geplant, wo etwa 3.200 Mitarbeiter streiken sollen. „Wir wollen damit zeigen, dass unsere Arbeiter vereint sind und bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen“, sagte ein Verdi-Vertreter.

Proteste in Bremerhaven: Häfen in Deutschland durch Streiks lahmgelegt

In den letzten 48 Stunden sind Bremerhaven und andere deutsche Häfen zum Zentrum intensiver Proteste und Streikaktionen geworden, die den Verkehr und die Logistik erheblich gestört haben. Diese Aktionen werden von der Gewerkschaft Verdi als Reaktion auf unzureichende Angebote in den Lohnverhandlungen organisiert.

Wichtige Ereignisse

Am Dienstagmorgen, dem 3. September 2024, begannen die Arbeiter im Hamburger Hafen einen ganztägigen Streik, der sich bald auf Bremerhaven ausdehnte. Die Gewerkschaft Verdi versucht, den Druck auf die Terminalbetreiber zu erhöhen, um bessere Lohnbedingungen zu erreichen. Die Streiks in Hamburg und Bremerhaven waren auf 48 Stunden angesetzt, was bedeutet, dass alle Operationen in diesen Häfen bis Donnerstagmorgen eingestellt wurden.

Auswirkungen auf Verkehr und Logistik

Laut DSV, das die Situation überwacht, wurden die Proteste auch vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) organisiert, was zu weiteren Einschränkungen nicht nur in den Häfen, sondern auch im nationalen Frachtverkehr führte. Diese Situation hat zu erheblichen Verzögerungen und Störungen der Lieferketten geführt.

Reaktion der Arbeitgeber und nächste Schritte

Der Zentralverband der deutschen Hafenbetreiber (ZDS) drückte seine Enttäuschung über die anhaltenden Streiks aus, die er angesichts der bisherigen konstruktiven Verhandlungen als unverhältnismäßig ansieht. Obwohl der ZDS das Streikrecht anerkennt, betont er die Notwendigkeit, Maß und Ausgewogenheit bei seiner Anwendung zu wahren.

Zukünftige Verhandlungen

Eine weitere Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und den Hafenbetreibern ist für den 11. und 12. September geplant. Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 3 Euro pro Stunde und weitere Zugeständnisse. Laut Verdi müssen die Arbeitgeber weitere Schritte unternehmen, um diese Forderungen zu erfüllen, andernfalls werden die Streiks fortgesetzt.

 


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